So wichtig ist Malen für die Entwicklung unserer Kinder + gratis Malvorlagen
Kaum jemand ist nicht fasziniert von der Fantasie und Kreativität unserer Kinder. Schon unsere kleinsten Kinder beginnen mit dem Malen, sobald sie einen Stift halten können und nicht mehr alles zum Mund führen. Doch wann beginnen Kinder, ganz bewusst zu malen und benennen dabei, was sie zu Papier gebracht haben? Wie wichtig ist malen für Kinder und für deren Entwicklung? Alle Antworten findet ihr hier – inklusive Ausmalvorlagen, sogar schon für die Allerkleinsten.
So lernen Kinder das Malen: Die Entwicklungsschritte
Natürlich ist jedes Kind unterschiedlich – die einen Kinder interessieren sich für das Malen, die anderen interessieren sich für andere Dinge. Dennoch kann man einige Phasen beobachten, in denen unsere KInder das Malen von ganz alleine lernen.
1. Malen bei Babys im Alter von 0,5 – 2 Jahren: Schmieren
Bereits wenn unsere Babys nicht mehr alles in den Mund nehmen, richtig greifen und halten können, beginnen sie meist von ganz alleine mit dem Malen. Meist geschieht das sogar ohne Stifte, da wir Eltern meist noch gar nicht auf die Idee kommen, unseren Babys einen Stift zu geben. Babys im Alter von ca. 7 Monaten greifen dann nach allem, was ihnen lieb ist: Von der Creme bis zum Essen – auch unsere Kleinsten entdecken schon ihre künstlerischen Fähigkeiten. Was für uns wie eine riesen Sauerei aussieht, ist für unsere Babys eine Form, ihre Kreativität und Fantasie auszuleben. Bietet euren Babys ruhig unbedenkliche und schadstofffreie Stifte an, sobald ihr diese Phase erkennen solltet.
2. Malen bei Kleinkindern im Alter von 1 – 4 Jahren : Kritzeln
Jetzt beginnt das Kritzeln. Unsere Kinder sind jetzt motorisch in der Lage, einen Stift zu halten und kritzeln drauf los, was das Zeug hält. In dieser Phase malen Kinder noch völlig unkontrolliert aus einer Handbewegung heraus. Dabei benennen sie ihr Kunstwerk noch nicht, die Malerei geschieht also völlig unwillkürlich. Später in dieser Phase merkt das Kind jedoch einen Zusammenhang zwischen seinen Bewegungen und der Kritzeleien auf dem Papier. Formen entstehen in dieser Phase jedoch meist nur durch Zufälle. Die Kritzelphase neigt sich zuende, wenn die Kinder ihre Zeichnungen mit ca. 2,5 anfangen, zu beschreiben und zu kommentieren.
3. Malen bei Kleinkindern im Alter von 3 – 5 Jahren : Formen und Kopffüssler
Das Kind ist jetzt in der Lage, gerade Linien und Kreise zu malen. Aus den sogenannten Tastkörpern (ähnelt einer Sonne – ein Kreis mit mehreren Strichen) entstehen nach und nach die sog. Kopffüßler, indem das Kind immer mehr Striche weglässt, bis nur noch 4 übrig bleiben: Der Kopf mit 2 Beinen und 2 Armen – also noch ohne Rumpf. Später werden die Figuren detailreicher, Gesichter bekommen Wimpern, Augenbrauen, Haare oder auch Kleider.
Langsam entstehen auch Kompositionen: Einzelne Formen gehören zusammen, stehen im Bezug zueinander und werden als zusammengehörig wahrgenommen.
4. Malen bei Kindern ab 6 Jahren: Details
Ab einem Alter von etwa 6 Jahren werden die Gemälde eurer Kinder realistischer. Die Maltechnik wird detailreicher und Kinder malen i.d.R. häufiger „röntgenhaft“ – was heißt, dass nun mehrere Schichten sichtbar werden. Beispielsweise wird nicht nur ein Haus bestehend aus Wänden und einem Dach gemalt, sondern es wird nun sichtbar, wie das Haus im Inneren aussieht. Ab einem Alter von ca. 8 Jahren entstehen die ersten realistischen 3D-Werke.
Tipps, um das Malen spielerisch zu fördern
- Entsprechend altersgerechte Malausrüstung
Voraussetzung, um überhaupt malen zu können, sind natürlich die Malutensilien. Achten hier auf altersgerechte Stifte: Babys sollten nur mit Fingermalfarbe malen, später solltet ihr darauf achten, dass eure Kinder die Stifte gut greifen können. Ab ca. einem Jahr eignen sich Wachsmalstifte super für eure Babys. Toll sind auch magnetische Maltafeln für Kinder. - Experimente zulassen
Auch unsere Kleinsten im Babyalter sind schon kreativ. Stellt euren Babys also schon Fingermalfarben zur Verfügung, sodass sie die Möglichkeit haben, sich schon früh kreativ auszuleben. Lasst sie auch herummatschen und experimentieren. - Zurückhaltung und Kommunikation
Der beste Weg, um Kreativität eurer Kleinsten zu fördern, ist Zurückhaltung. Statt sich einzumischen, sollten wir lieber zuschauen. Lasst eure Kinder nicht nach Vorlage malen, sondern gebt ihnen den Freiraum, um sich kreativ entfalten zu können. Dennoch solltet ihr kommunikativ sein – zeigt Interesse und stellt offene Fragen: „Welche Bedeutung hat diese Farbe?“
Darum ist Malen für Kinder so wichtig!
Vorab muss muss man erwähnen, dass sich nicht jedes Kind mit Freude und Fantasie dem Malen widmet. So wie wir Erwachsene sind alle Kinder verschieden. Trotzdem besteht zwischen Malen und Kind immer ein emotionaler Zusammenhang – unabhängig davon, ob sie besonders gerne malen oder nicht. Kinder sind beim Malen stark begleitet von ihren Gefühlen.
Heilen durch Ausdruck.
Unsere Kinder sind extrem vielen Reizen, Gefühlen und Eindrücken ausgesetzt. Sei es Freude, Misserfolge, Trauer, das Gefühl von Unfairness oder aber auch neue Begegnungen oder neue Entwicklungsschritte und Wachstumsphasen.
All das muss verarbeitet und ausgedrückt werden – das riesige Päckchen an Erlebnissen und Reizen muss entleert werden. Kinder bringen das Innere nach außen und das können sie am besten, indem sie es durch das Malen zum Ausdruck bringen. Meist beschäftigen sich Kinder durch das Malen und Zeichnen mit vergangenen Erlebnissen. Ganz anders als wir Erwachsenen: Wir haben oft den Drang und Druck, etwas Sinnvolles und Präsentables auf Papier zu bringen. Für unsere Kinder spielt die Technik und Exaktheit aber absolut keine Rolle – und das ist auch gut so. Unsere Kinder sollten ihrer Fantasie freien Lauf lassen dürfen.
Man sagt, dass das Malen bei Kindern meist zwei Faktoren beinhaltet: Etwas ausdrücken und etwas erzählen. Wobei unser Kind beim „Ausdrücken“ etwas für sich tut – also schlichtweg verarbeitet und beim „Erzählen“ eine Nachricht übermitteln möchte. Wir Eltern können daher aus den Bildern unserer Kinder Informationen auslesen und deuten können – man kann Kinderzeichnungen also durchaus als eine Art Kommunikation mit uns interpretieren, denn jede Zeichnung enthält Selbstaussagen unseres Kindes.
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Teddybär ausmalen:
(Übung) Kreise malen:
(Übung) Herzen malen: