Kita Eingewöhnung: Nützliche Tipps für die Vorbereitung
Definitiv ein unbeliebtes Thema, das so gern von Mamas und Papas unter den Tisch gekehrt wird: Die Eingewöhnung bzw. der Kitastart ist (leider) nicht mehr in weiter Ferne, sondern steht schon bald vor der Tür! Da ich weiß, dass es einem oft vor dem Gedanken graut und man eigentlich gar keinen Kopf für die ganze Organisation hat, möchte ich euch den Kitastart versuchen zu erleichtern und gebe euch Tipps, was ihr für eine entspannte Kitazeit alles besorgen und wie ihr euch auf die Eingewöhnung vorbereiten könnt. Ein Guide für die „Erstausstattung“ für die Kita also. Natürlich ist jede Kita anders und ihr bekommt in jedem Fall Auskunft darüber, was ihr mitbringen müsst und was eure Kita stellt. Aber ein paar grundlegende Dinge braucht wohl jedes kleine Kitakind.
Die Zeit vor der Eingewöhnung
Viele Eltern haben große Angst vor der Eingewöhnung in eine Kita. Das ist auch völlig normal – denn schließlich haben, gerade wir Mamas, unsere Kleinen 9 Monate im Bauch getragen und danach monatelang rund um die Uhr betreut. Wir haben eine enge Bindung aufgebaut, eine ganz neue Liebe kennengelernt und tun alles dafür, unser Kleines Wunder zu schützen und permanent für es da zu sein. Jetzt steht ganz plötzlich ein neuer Abschnitt bevor und unser Kleines, was doch vor kurzem noch in unserem Bauch war, soll jetzt von völlig Fremden betreut werden und wir sollen unseren ganz normalen Alltag weiterführen.
Tipps für eine liebevolle, bedürfnisorientierte Kita Eingewöhnung
„Wenn ich nur darf, wenn ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss. Wenn ich aber darf, wenn ich will, dann mag ich auch wenn ich soll, und dann kann ich auch, wenn ich muss. Denn schließlich: Die können sollen, müssen wollen dürfen.„
Jeder wünscht sich eine sanfte, unkomplizierte und stressfreie Eingewöhnung. Folgende Tipps für die Kita Eingewöhnung können aus eigener Erfahrung helfen:
1. Informiert euch
Informationen sammeln schadet nie und bereitet euch mental optimal vor. Ihr seid so theoretisch gut vorbereitet, wisst, was auf euch zukommt. Wissen anzueignen gibt euch Sicherheit und kann euch eine Menge Ängste nehmen. Eine Kita Eingewöhnung läuft i.d.R. in verschiedenen Phasen ab:
- Erst- und Kennenlerngespräch: Hier lernt ihr zunächst den/die Erzieher(in) kennen, der/die euer Kind eingewöhnt. Es werden Fragen gestellt, wie in etwa: „Was charakterisiert euer Kind?“, „Nimmer euer Kind zum Schlafen den Schnuller?“, „Wie schläft es?“, „Wurde es schon einmal fremd betreut?“ usw. – eine gute Kita möchte möglichst viel über euer Kind erfahren, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und es so sanft eingewöhnen zu können.
- Start der Eingewöhnung. Kennenlernphase: Zu Beginn verbringt ihr meist eine Stunde täglich mit eurem Kind zusammen in der Kita. Euer Kleines kann in Ruhe spielen, meist nähert sich schon der/die Erzieher(in) und nimmt vorsichtig spielerisch Kontakt auf. Die Dauer dieser Phase ist natürlich sehr individuell. Meist wird individuell entschieden, wann das Kind bereit für den nächsten Schritt ist.
- Der erste Trennungsversuch: Der wohl härteste Moment ist natürlich der Trennungsversuch. Viele Kinder können hier ein paar Tränchen vergießen – aber das ist ganz normal! Euer Kleines muss erst lernen und wissen, dass ihr in jedem Fall wiederkommt. Ihr seid noch in der Einrichtung, meist im Nebenraum und könnt so jederzeit eingreifen und euer Kleines trösten.
- Klappt das ganz gut, dann werden die Trennungsphasen verlängert. Oftmals könnt hier in dieser Phasen die Kita für ein paar Stunden verlassen (bleibt aber natürlich in der Nähe). Lässt sich das Kleine gar nicht beruhigen, werdet ihr angerufen und könnt so schnell zurückkehren.
- Der letzte Schritt ist meist der Mittagsschlaf. Ist das geschafft, ist das Kind meist eingewöhnt.
Eine gute Kita wird kontinuierlich mit euch das Gespräch suchen und ihr habt das Gefühl, dass ihr zusammenarbeitet. Ihr solltet euch gut integriert fühlen.
2. Nehmt euch Zeit für die Eingewöhnung
Nehmt euch in jedem Fall genügend Zeit für die Eingewöhnung – 4 Wochen sollten es mindestens sein, sodass ihr es ggf. sehr langsam angehen lassen könnt, falls es nötig ist.
3. Gewöhnt euer Kind schon vorher an andere Personen
Sehr hilfreich kann es sein, wenn euer Kleines schon an viele andere Menschen gewöhnt ist. Im besten Fall hatte es auch schon häufiger Kontakt zu anderen Kindern und konnte hier schon soziale Erfahrungen sammeln.
4. Redet über eure Sorgen, Ängste und Wünsche
Ganz wichtig ist, dass ihr euch mitteilt. Redet mit dem Bezugserzieher: Wovor habt ihr Angst? Was würde eurem Kind jetzt gut tun? Ihr kennt euch und euer Kind am besten.
5. Mit dem Partner wechseln
Haltet euch die Möglichkeit offen, mit dem Partner tauschen zu können. Oftmals wird das nicht empfohlen. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass ein Tausch sinnvoll sein kann.
6. Etwas Vertrautes mitgeben
Für unsere Tochter war es hilfreich und tröstend, ein T-Shirt von uns dabei zu haben, was nach Mama oder Papa riecht.
7. Klare Verabschiedungen
Sagt eurem Kind klar, dass ihr jetzt geht und natürlich bald wieder da seid. So kann es sich darauf vorbereiten. Verwirrt euer Kind nicht, indem ihr euch heimlich davon schleicht.
8. Sprich mit deinem Kind
Redet mit eurem Kind, auch nach der Kita. Wie habt ihr den Tag empfunden? Auch wenn euer Kind noch sehr klein ist, versteht es mehr, als ihr denkt. Außerdem ist es ein tolles Ritual, den Tag gemeinsam zu verarbeiten.
9. Versucht, Ruhe auszustrahlen
Es ist nicht immer einfach, aber versucht entspannt zu bleiben. Habt eine ruhige Ausstrahlung. Euer Kind merkt es, wenn ihr nervös seid und es wird das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt.
10. Keine weiteren Veränderungen
Haltet an euren gewohnten Routinen fest. Stillt ihr noch? Abstillen ist jetzt ganz und gar kein guter Zeitpunkt. Behaltet unbedingt eure Routinen während des restlichen Tages nach der Kita bei, um euer Kind nicht noch weiter zu überfordern.
Auch materielle Organisation lindert den Stress und die Angst vor der Kita Eingewöhnung
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine gute Organisation alles ist. Wenn ihr erstmal alles besorgt habt, was ihr womöglich für die Kita braucht, dann habt ihr schon mal eine erneute Entlastung und ihr fühlt euch bereit. So könnt ihr versuchen, euch mental zu entspannen und euch so auf die Eingewöhnung und nicht zu vergessen den Arbeitsalltag vorzubereiten. Schafft euch Platz im Kopf und organisiert das Drumherum, um euch nicht auch noch damit belasten zu müssen.
Die Ausstattung für die Kita: Tipps, was ihr schon vor der Kita Eingewöhnung besorgen könnt
Natürlich gibt euch eure Kita auch vor, was ihr braucht (wir haben z.B. eine Liste bekommen), trotzdem könnt ihr euch schon im Voraus mit Dingen ausstatten, die so oder so unentbehrlich sind. Denn auch wenn sich jede Kita unterscheidet, gibt es ein paar grundlegende Dinge, die ihr in definitiv jeder Kita braucht und nicht fehlen sollten.
Hausschuhe
Dürfen natürlich in keiner Kita fehlen. Wir haben zum Beispiel gar nicht daran gedacht, weil unsere Kleine noch nicht stehen konnte zum Kitastart. Besorgt aber unbedingt trotzdem schon ein Paar, denn es kann super schnell gehen und euer Kleines möchte stehen, gerade, weil sie sich in der Kita vieles abgucken. Achtet auf Hausschuhe, in denen euer Kind einen guten Halt hat, wir haben ein Paar aus Canvas und Leder von bisgaard. Wichtig ist auch eine Gummi- bzw. Antirutschsohle.
Regenbekleidung je nach Jahreszeit
Daran denkt man auch nicht unbedingt zuerst: Regenkleidung. Wir haben einen Overall besorgt, es gibt aber auch praktische Regenhosen- und Jacken. Vergesst auch die Gummistiefel nicht. 🙂
Trinkflasche, Becher oder Fläschchen
Je nach Alter bzw. Entwicklung braucht ihr auch eine Trinkflasche, einen Trinkbecher oder ein Fläschchen. Auch wenn euer Kind schon aus der Tasse trinkt, benötigt ihr diese trotzdem für eventuelle Ausflüge oder Stunden auf dem Spielplatz.
Lunchbox, Brotdose
Klar braucht euer Kleines auch eine Lunchbox. In unserer Kita wird zum Vesper nach dem Mittagsschlaf nochmal gesnackt. Wir haben eine Brotdose von Liewood. Ich kann euch wirlich solche empfehlen, die mehrere Fächer oder auch Etagen haben. Wir haben zusätzlich noch Muffinformen aus Silikon, weil sich diese super zum Trennen eignen und schön bunt aussehen.
Extra Schnuller falls Schnullerkind
Falls euer Kleines noch einen Schnuller zum Schlafen braucht, lasst am besten einen extra Schnuller in einer Schnullerbox in der Kita, das erleichtert in jedem Fall die Erzieher. Denn ein Schnuller ist schnell mal vergessen mitzubringen und häufig anfangs essentiell, um das Kind beim Einschlafen zu unterstützen.
Windeln bzw. Feuchttücher falls benötigt
Falls euer Kind noch Windeln braucht, müsst ihr diese natürlich in die Kita mitbringen. Auch Feuchttücher müsst ihr zusätzlich besorgen.
Einen Rucksack
Auch wenn euer Kleines diesen noch gar nicht tragen kann: Für eventuelle Ausflüge, aber auch zum Transport von Lunchbox und Trinkbecher, ist ein kleines Kinderrucksack natürlich Pflicht.
Kuscheltier
Hat euer Kind ein Lieblingsstofftier? Dann bringt dieses auf jeden Fall mit. Ihr könnt das toll in der Eingewöhnung als Abschiedsritual einbinden. Aber auch danach kann ein Stofftier tolle Dienste in der Kita leisten. Toll eignen sich auch Zirbenkissen für Kinder – hier findet ihr eine Anleitung zum selber machen.
Wenn euer Kind zum ersten Mal in der Kita schläft: Ein Kleidungsstück, das nach Papa oder Mama riecht
Das hat bei uns super geholfen, einfach ein getragenes Kleidungsstück mitbringen, sodass es die Erzieher einsetzen können, sobald es zum ersten Mittagsschlaf kommen soll.
Fotos von der Familie
Wurde von unserer Kita empfohlen: 1-2 Familienfotos mitbringen, damit euer Kleines damit getröstet werden kann, falls es Heimweh empfindet.
Wechselsachen
In der Kita wird sich super schnell dreckig gemacht, also packt am besten folgende Wechselsachen ein:
– ein komplettes Set (2x Unterwäsche bzw. 2x Bodys (kurz und lang)
– 1 Hose,
– 1-2 Pullover bzw. T-Shirt
– 1 Paar Strümpfe
Zu empfehlen: Wasserabweisende Überziehschuhe für den Sandkasten
Solche Schühchen kann ich nur empfehlen, weil sie sich super für den Sandkasten eignen. Man kann sie drüberziehen, es gibt sie aber auch mit Fleecefutter für kältere Tage. Gerade kleinere Kinder ziehen sich oft die Schühchen aus und sitzen mit nacktem Fuß im Sand. Die Überziehschuhe gehen bis zum Knie und sind wirklich schwer abzuziehen.
Im Herbst bzw. Winter: Schneeanzug bzw. einen gefütterten Overall
Hier kann ich wieder wasserabweisendes Material empfehlen, das eignet sich besser im Sandkasten. Lest dazu auch gerne meinen Artikel zum Thema Overalls.
Einen Nassbeutel für Wechselsachen
Für schmutzige Wäsche empfiehlt sich ein Nassbeutel. Besorgt einfach einen schlichten Turn- oder Jutebeutel und näht einen Plastikbeutel hinein. So kann es bei stark verschmutzten, nassen Sachen keine Sauerei geben.
Eventuelle Salben bzw. Cremes
Für Windelkinder ist auch zu empfehlen, eine extra Wundschutzcreme in der Kita zu lassen, sodass die Erzieher diese einsetzen können, falls euer Kleines einen wunden Po haben sollte.
Hier kommt es auf die Kita an, fragt bestenfalls noch einmal nach, ob folgende Dinge vorhanden sind:
- Schlafsack bzw. Decke, Kissen, Bettlaken
Unsere Kita stellt keine Bettsachen, aber es kommt immer auf die Kita an. Eventuell benötigt ihr also noch ein Bettlaken, ein Kissen mit Bezug und eine Decke mit Bezug bzw. einen Schlafsack. - Zahnbürste
Manche Kitas stellen keine Zahnbürsten, diese müsst ihr also ggf. noch besorgen und natürlich die Zahnpasta. - Eine Mappe für Kunstwerke: Auch die ganz Kleinen können schon tolle Kunstwerke erstellen! Besorgt hier am besten eine stabile A4 Mappe, in der alle süßen Werke gesammelt werden können.
- Kamm bzw. Haarbürste
Natürlich nicht Pflicht, aber nicht schlecht zu haben: Eine Haarbürste. Wir haben unserer Kleinen ein Kulturtäschchen besorgt für Kleinigkeiten wie eine Haarbürste. - Lätzchen
Stellen auch viele Kitas, aber falls nicht, dann besorgt ein extra Lätzchen. Am besten eins aus Silikon, das ist leicht abwaschbar und muss nicht ständig gewaschen werden.