Mittagsruhe: Ab wann brauchen Kinder keinen Mittagsschlaf mehr?

Mittagsruhe: Ab wann brauchen Kinder keinen Mittagsschlaf mehr?

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Dass der Mittagsschlaf für unsere Babys und Kinder eine der wichtigsten Routine ist, wissen die meisten Eltern. Die vielen Eindrücke, permanentes Gewinnen neuer Erfahrungen und die rasche Entwicklung führt bei unseren Kleinsten schnell zur Erschöpfung. Um Kraft zu tanken, ist der tägliche Mittagsschlaf in einem gewissen Alter unumgänglich. Doch ab wann brauchen Kinder tatsächlich keinen Mittagsschlaf mehr? Wie wir damit umgehen können, woran wir Übermüdung erkennen und warum das Schlafbedürfnis unserer Kindauch immer individuell ist, erfahrt ihr hier.


So wichtig ist der Mittagsschlaf für Kinder

Für uns Erwachsene ist es unvorstellbar, wie viele Reize und Erfahrungen unsere Kinder täglich aufsaugen und sammeln – und das muss natürlich verarbeitet werden. Das Gehirn arbeitet permanent und befindet sich dazu noch im Wachstum. Um es zu entlasten und die nötige Ruhe zu gönnen, um Erlerntes, Erfahrungen, Eindrücke und Reize zu verarbeiten, benötigt es natürlich Ruhephasen, um aktiv und fit den Tag zu meistern – und das bekanntermaßen am effektivsten im Schlaf.

Zwar zählt der nächtliche Schlaf zu der wichtigsten Erholung, allerdings reicht dieser oftmals für unsere Kinder alleine nicht aus – die Menge an zu verarbeitenden Reizen ist einfach zu groß. Dank des Mittagsschlaf teilt sich der Tag in zwei aktive Hälften auf und die zu verarbeitenden Reize werden weniger. Um also eine Reizüberflutung mit Folge der Übermüdung zu vermeiden, ist, je nach Aktivität und der Menge neuer Erfahrungen, Ruhe extrem wertvoll. Allerdings ist selbstvrständlich nicht jedes Kind gleich und jedes Kind ist individuell: Die einen brauchen mehr Schlaf, die anderen weniger.

Die MIttagsruhe ist wichtig, um:

  • das Wachsen zu unterstützen, da die Ausschüttung des Wachstumshormons im Schlaf gefördert wird
  • fit und aktiv am den Tag teilnehmen zu können
  • ausreichend aufnahme- und lernfähig für neue Erfahrungen zu sein
  • das Gehirn bei der Verarbeitung zu entlasten

Ab wann machen Kinder keinen Mittagsschlaf mehr?

Während Babys einen täglichen Schlafbedarf von bis zu 20 Stunden haben, reduzieren sich die Stunden natürlich mit zunehmenden Alter. Ab einem Alter von ca. 12 Monaten halbert sich der tägliche Schlafbedarf auf bis zu 10 Stunden. In diesem Alter halten Babys im Durchschnitt einen Mittagsschlaf von 1,5 – 3,5 Stunden. Ein Jahr später, mit ca. 24 Monaten, schlafen Kleinkinder im Schnitt nur noch 1 – 2 Stunden am Tag. Ab einem Alter von 3 Jahren kann man langsam damit rechnen, dass Kinder häufiger entweder keinen, oder nur noch enen Mitagsschlaf von 30 – 60 Minuten. Aber auch hier gilt: Jedes Kind ist individuell! Es gibt keine Richtwerte – nur Durchschnittswerte. Der Schlafbedarf hängt nicht nur vom Kind selbst ab, sondern natürlich auch von der Menge an Aktivitäent, Erlebten und durchlebten Entwicklungsphasen.

Viele Eltern kommt das bekannt vor: Der Mittagsschlaf wird aus verschiedenen Gründen ausgelassen und unser Kind zeigt schnell Anzeichen von Übermüdung. Irgendwann kommt allerdings der Punkt, an dem unsere Kinder trotz des Weglassens des Mittagsschlafs gut durch den Tag kommen und auch abends ganz problemlos einschlafen. Ist es soweit, ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass das Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht.


Kind macht plötzlich keinen Mittagsschlaf mehr – das kann helfen!

Möchte euer Kind partout keinen Tagesschlaf mehr machen, muss das natürlich nicht erzwungen werden. Erkennt ihr aber Zeichen von klarer Übermüdung, gibt es einige Tipps, um Kleinkindern das Einschlafen zu erleichtern.

Rituale und Routine sind bekanntermaßen Gold wert für unsere Kinder. Idealerweise wird der Mittagsschlaf immer zur gleichen Zeit stattfinden und vor allem nach dem Essen. Das Abdunkeln des Zimmers kann sehr hilfreich sein, um dem Gehirn die nötige Ruhe zu gönnen. Häufig findet kein fließender Übergang statt und unsere Kinder brauchen eigentlich noch ein Schläfchen, weigern sich aber dagegen. Möchte das Kind aber keinen Mittagsschlaf mehr machen, ist das auch völlig in Ordnung. Als Alternative zum Mittagsschlaf können Ruhephasen eingeführt werden, um mögliche Überreizungen zu verhindern. Dunkelt das Zimmer etwas ab und lest eurem Kind beispielsweise ruhig ein Buch vor. Eine kurze Abschirmung von zu vielen Eindrücken kann ausreichend sein, um eurem Kind die nötige Ruhe zu bieten.

  • feste Routinen und Zeiten einhalten
  • für eine dunkle und ruhige Umgebung sorgen
  • Mittagsschlaf nach dem Essen einlegen
  • als Alternative Ruhephasen einführen

Daran erkennt man Übermüdung beim Kleinkind

Ob der Tagesschlaf tatsächlich noch gebraucht wird, hängt von den ganz persönlichen Bedürfnissen des Kindes ab. Ob euer Kind überreizt und dementsprechend eine Ruhephase braucht, könnt ihr z.B. daran erkennen:

  • sucht verstärkt unsere Nähe
  • jammert, quengelt und weint
  • Stimmungsschwankungen
  • Kind wirkt übertrieben aufgedreht